Braunschweiger Jakobsweg

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Ev.-luth. Kirche St. Andreas

Infos zum Pilgerort

Ev.-luth. St.-Andreas-Kirche, An der Andreaskirche 6, 38100 Braunschweig

Pfarrer

Peter Kapp
Geschäftsführender Pfarrer
KV-Vorsitzender

Pfarrer

Markus Fay-Fürst
Kirchenvorsteher
Pfarrer

Kirchenbüro

An der Andreaskirche 1
38100 Braunschweig
0531 – 44358
http://www.standreas.de
Bürozeiten:
Mo 08:00-12:00
Mi 08:00-12:00
Do 08:00-12:00

Geschichtliches

Die Ursprünge

von St. Andreas in Braunschweig gehen wahrscheinlich auf einen Saalkirchenbau um das Jahr 1160 zurück. Etwa ab 1230 wurde darüber eine dreischiffige Basilika als Pfarrkirche für die Gemeinde in der Braunschweiger Neustadt errichtet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Andreaskirche im Jahre 1290. Seit 1528 ist sie protestantisches Gotteshaus.

Die Pfeilerbasilika wurde zunächst im gebundenen System mit drei Langhausjochen, Querhaus, Chor und drei Apsiden entworfen. Als architektonisches Vorbild diente der nur wenige Hundert Meter entfernte und nur unwesentlich ältere Braunschweiger Dom. Um 1330 wurde das Langhaus baulich in eine Hallenkirche umgewandelt. Mit dem Westbau wurde um 1250 begonnen, gegen 1450 waren die Arbeiten am Glockengeschoss beendet.

Der Baumeister Barward Tafelmaker (1487–1565) vollendete die beiden oberen Geschosse des Südturmes zwischen 1518 und 1532 im spätgotischen Stil.

Sowohl an den Ostgiebeln als auch an den vier Südgiebeln sind Figurengruppen angebracht, die Folgendes darstellen (von Osten gesehen): die Propheten, die Verkündigung, die Anbetung der Könige, die Flucht nach Ägypten, den Kindermord von Bethlehem sowie den zwölfjährigen Jesus im Tempel. Am nordwestlichen Giebel befindet sich eine Darstellung des gekreuzigten St. Andreas, des Patrons der Kirche.

Der Kirchenraum

Wie mittelalterliche Farbglasfenster binden von Charles Crodel in den Jahren 1964/1965 und 1972 geschaffene Glasfenster als architekturgebundene Raumwandungen den Kirchenraum durch ihre Farbigkeit und Detailfülle und vermitteln zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Pfingst- und Osterfenster im Chor münden in die Missionsgeschichte und die Darstellungen des Petrus und Andreas. Die Seitenfenster erzählen von der Schöpfung und der Arche und von Leid und Zerstörung: aus der Hiobsgeschichte des Alten Testaments sind die Bilder von den Bombennächten im Zweiten Weltkrieg entwickelt, als nach Explosion einer Luftmine eine Linde durch die Kirchenfenster auf die Kirchenbänke geschleudert wurde, auf denen kurz zuvor die Gemeinde zum Abendgottesdienst zusammengekommen war.

Die beiden Fenster über der Orgelempore widmen sich dem 150. Psalm.

Die Türme

Im Gegensatz zum Südturm blieb der Nordturm über die Jahrhunderte hinweg unvollendet. Im Jahre 1544 maß der Südturm dank eines spitzen gotischen Turmhelms 122 Meter und war damit einer der höchsten Türme Mitteleuropas. Durch verschiedene Ereignisse wie Unwetter, Brände und Kriege stürzten die Turmhelme mehrfach ein, so zum Beispiel in den Jahren 1550, 1551 und 1740.

Zwischen 1740 und 1742 erhielt er seine heute charakteristische Barockhaube, die er nach deren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erst 1955 wieder zurückbekam.

Anlässlich einer Restaurierung der Andreaskirche wurden die Türme 1913 von innen mit Ziegeln ausgemauert, ein Umstand, der ihnen bei dem Feuersturm 1944 noch zugutekommen sollte.

Heute ist der Südturm der Andreaskirche mit seinen 93 Metern aber immer noch der höchste Kirchturm in Braunschweig. Nur zwei Gebäude in der Stadt sind höher: der Schornstein des Heizkraftwerks Mitte und der Fernmeldeturm Broitzem.

Der Untergang

Bis Anfang 1944 hielten sich die Beschädigungen an und in der Kirche – trotz beträchtlicher Verwüstungen im Umfeld – noch in Grenzen. Im Februar 1944 kam das Unheil aber zunächst in Gestalt der Zerstörung der Alten Waage, eines Fachwerkgebäudes von 1534 direkt neben der Kirche, immer näher. Am 13. August erhielt dann das Pfarrhaus einen Volltreffer, Brand- und Sprengbomben trafen zudem die Kirche selbst. Das Dach wurde beschädigt, sämtliche Fenster durch Explosionen zerstört. Die Detonation einer großen Luftmine hatte eine Linde von dem Platz zwischen Kirche und Pfarrhaus in das Innere der Kirche geschleudert. In der Nacht des schwersten Angriffs auf Braunschweig vom 14. auf den 15. Oktober 1944 fingen schließlich die Türme Feuer und brannten wie zwei riesige Fackeln, stürzten aber dank der Ziegelausmauerung von 1913 nicht ein. Die Turmhauben aus dem Barock sowie das Geläut wurden in dieser Nacht zerstört, auch die Inneneinrichtung war fast vollständig vernichtet. Noch schlimmer aber traf es die Umgebung der Andreaskirche: Fast 100 Prozent der sich unmittelbar um die Kirche und den angrenzenden Wollmarkt herum befindlichen Gebäude (fast ausschließlich Fachwerkbauten, die bis in das 15. Jahrhundert zurückreichten) gingen in dem 2½ Tage währenden Feuersturm unter.

Jahrzehntelanger Wiederaufbau

 

Aufgrund ihres hohen Symbolwertes für die Braunschweiger Bevölkerung gehörte die Andreaskirche zu den ersten Bauten der größtenteils zerstörten mittelalterlichen Stadt, an deren Restaurierung bzw. Wiederaufbau man sich schon bald nach Kriegsende machte. So erhielt der Südturm 1955 seine Barockhaube wieder zurück und neue Fenster wurden eingesetzt. Aber mit der Restaurierung des Innenraumes und der Türme musste man sich aufgrund des Geldmangels und des Zerstörungsgrades des Restes der Stadt noch viel Zeit lassen.

Altar, Kruzifix, Taufbecken (1963) sowie die Skulptur „Kreuzigung des St. Andreas“ sind Arbeiten des Bildhauers Jürgen Weber aus den 1960er Jahren. 1965 wurde der langwierig wieder instand gesetzte Innenraum geweiht. Die Glasfenster mit Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament schuf Charles Crodel in den Jahren 1964/1965 und 1972. Erst 1970 gab es eine neue Orgel, ein neues Geläut aus sieben Glocken konnte sogar erst zwischen 1987 und 1989 geschaffen werden.[1]

Seit dem Sommer 2000 ist es der Öffentlichkeit wieder möglich, über die 389 Stufen einer neuen, aus Spendenmitteln errichteten Treppe die Turmstube im Südturm in 72 Metern Höhe zu erreichen. Von dort kann man je nach Witterungsbedingungen beispielsweise bis zum Weserbergland und in den Ostharz blicken.

In den Monaten September 2006 bis November 2007 wurden die Türme der Andreaskirche umfangreich saniert. So wurden am Nordturm rund 100 Einschusslöcher sowie Risse im Mauerwerk entfernt; am Südturm wurden aufwändig Verzierungen restauriert. Weiterhin wurde unter anderem der Kopf der Figur des Heiligen Andreas, der als Namenspatron diente, wiederhergestellt und mit Blattgold überzogen. Die Maßnahmen des ersten Bauabschnitts kosteten 750.000 Euro.[2][3] 2009 wurden die Westseite sowie restliche Flächen der Nord- und Südseite restauriert.

Quelle: Wikipedia 03/2020

Nützliches vor Ort

Turmbesteigung

St. Andreas besitzt zwei Türme, den Südturm mit 93 Metern und damit höchsten Kirchturm der Stadt und den unvollendet gebliebenen Nordturm.

Der Südturm wurde von Sommer 1999 bis Frühjahr 2000 im Inneren völlig ausgebaut (neue Zwischendecken, stählernes Treppenhaus) und ist seit Sommer 2000 zur Besteigung freigegeben.

Vom Freigang direkt unter der barocken Haube aus bietet sich ein einmaliger Ausblick auf die Innenstadt Braunschweigs und das Umland.

389 Stufen führen in die Turmstube in 72 m Höhe. Sie ist der höchste regelmäßig öffentlich begehbare Punkt in Braunschweig.

Öffnungszeiten von Kirche und Turm

Kirche und Turm haben von April bis Oktober folgende Öffnungszeiten:

Mittwoch bis Sonntag von 15.00 - 17.00 Uhr (und nach Absprache)

Von November bis März sind die Öffnungszeiten nur am Wochenende von 15.00 - 17.00 Uhr.

Letzter Einlass ist eine halbe Stunde vor Schließung.

Silvester und am Faschingssonntag ist eine Turmbesteigung nicht möglich.

Eintrittspreise

Der Eintritt beträgt 2,00 Euro und ermäßigt (für Schüler, Studenten, Erwerbslose) 1,00 Euro. Kinder bis 16 Jahre in Begleitung frei. Aufstieg unter 16 Jahren nur in Begleitung Erwachsener.