Ev. Stiftskirche St. Marien
Die Gemeinde Marienborn
Marienborn zählt zu den historisch ältesten Wallfahrtsorten innerhalb Deutschlands. Hier erschien um das Jahr 1000 (zu einer Zeit, zu der schon wichtige Handelswege wie der „Bierweg“ durch das „Mordthal“ führten) einem frommen Hirten die Jungfrau Maria. Dort, wo eine Marienstatue vom Himmel gefallen sein soll und nach der Überlieferung ein Hospital und Armenasyl gegründet wurden, entsprang am Ende des 12. Jahrhunderts ein Quell („Marienborn“) mit heilender Wirkung.
Zum historischen Umfeld Marienborns zählen prähistorische Hügelgräber, Opfersteine und Kultstätten wie der „Teufelsgrund“ und die „Räuberhauptmanns-Höhle“ (Räuberhauptmann Rose).
Im Anschluss an das Kloster siedelten sich Dienstleute und Handwerker an, sodass sich Anfang des 17. Jahrhunderts 30 Häuser in dem Ort befanden, die zum Teil von zwei oder drei Familien genutzt wurden. Im Verlauf des 30jährigen Krieges wurde das Dorf jedoch geplündert und verwüstet und lag eine Zeit lang völlig verlassen.
1750 bestand in Marienborn lediglich ein Vorwerk des Klosters Marienborn. Ein Dorf hatte sich daraus noch nicht gebildet.
Dagegen wird 1785 ein Dorf Marienborn genannt, das dem Kloster unterstand. Neben sechs Kolonistenwohnungen bestanden zu dieser Zeit 52 Feuerstellen. Das Obergericht wurde vom Amt Sommerschenburg wahrgenommen, wogegen die Untergerichte durch die Klostergerichte ausgeübt wurden. Die gesamte Gemeinde hatte dem Stift 300 Tage Frondienst im Jahr zu leisten. Ein 1781 angelegtes Steinkohlebergwerk, in das Privatleute aus Magdeburg und Neu-Haldensleben investiert hatten, lag jedoch wegen mangelnden Absatzes still. Die Einwohner ernährten sich neben Ackerbau und Viehzucht von Handwerk und Tagelöhnerarbeit. Bis 1806 gehörte Marienborn zum 2. Distrikt des Holzkreises im Herzogtum Magdeburg.
Seit Eröffnung der Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg am 15. September 1872 besitzt Marienborn einen Bahnhof.
Am 1. Januar 2010 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Marienborn nach Sommersdorf eingemeindet.
Quelle: Wikipedia (03/2020)
Infos zum Pilgerort
Ev. Stiftskirche St. Marien, Gemeindeplatz, 39365 Sommersdorf-Marienborn
Pfarrer
Peter Mücksch
Ackerwinkel 1
39393 Hötensleben
039405 – 358
Geschichtliches
Stiftskirche St. Marien
Die im Jahre 1253 entstandene Stiftskirche befindet sich in einer malerischen Lappwald-Landschaft. Sie besteht aus drei Teilen: dem Kirchenschiff, der Westapsis und der Eingangshalle mit dem darüberliegenden Turm. Ein Rundbogenfries am Hauptgesims und eine Rundbogenpforte auf der Südseite schmücken die Fassade. Die ältesten Teile der Stiftskirche sind der Unterteil des Turmes, bis in Höhe des Rundbogenfrieses auf der Südseite, sowie der westliche Teil der Schiffsüd- und Schiffnordwand. Als Baumaterial verwendete man grauen, zum Teil sehr eisenhaltigen Sandstein. Um 1700 wurde der Kirchturm erhöht und mit einer barocken Haube versehen. Der Treppenturm dieser Kirche ist durch eine gotische Spitzbogentür zu erreichen. Die Innenausstattung ist sehr umfangreich. Ein Flügelaltar aus dem Jahre 1475 zeigt Maria im Strahlenkranz durch vier Engel erhöht. Die steinerne Pieta aus dem Jahre 1430, die sich in der Südwand der Vorhalle befindet, bezaubert den Betrachter mit ihrer schlichten Schönheit. Ebenfalls eindrucksvoll ist die geschnitzte hölzerne Kanzel, die aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts stammt.
Quelle: Gemeinde Sommersdorf
Kapelle Marienborn
39365 Marienborn
Baustil: Neoromanik
Marienborn ist ein sehr alter Marienwallfahrtsort. Die im 12. Jahrhundert im Brunnenwasser gefundene kleine Marienstatue wird heute von der evangelischen Gemeinde aufbewahrt.
In der ehemaligen Klosterkirche, heute im Besitz der evangelischen Gemeinde, finden zu Marienfesten heiligen Messen mit anschließender Prozession zur Brunnenkapelle statt.
Mai- bzw. Rosenkranzandachten finden an allen Sonntagen im Mai bzw. im Oktober statt.
Nützliches vor Ort
Sehenswertes
Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
An der BAB 2
39365 Marienborn
039406 – 92090
gedenkstaette(at)marienborn(~dot~)de
Bereits im Jahre 1945 wurde zwischen der sowjetischen und der britischen Besatzungszone ein Alliierten-Kontrollpunkt an der Autobahn 2 (sowie am Bahnhof Marienborn) errichtet. Er bestand anfangs aus einfachen Holzbaracken. Die Grenzpolizei der inzwischen gegründeten DDR übernahm ab dem Jahr 1950 das Kommando an der GÜSt. Da der Transitverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Berlin-West immer stärker wurde, war der Neubau dieser Grenzübergangsstelle erforderlich. Die Bauarbeiten erfolgten in den Jahren 1972 bis 1974. Es entstand an der Autobahn zwischen Hannover und Berlin die größte, am häufigsten frequentierte, Grenzübergangsstelle an der innerdeutschen Grenze. Das raffinierte System von Sperranlagen wurde durch ein Warnsystem ergänzt, welches mehrere Kilometer ins Hinterland reichte. Mit der Wiedervereinigung und der folgenden Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion verlor die GÜSt Marienborn am 1. Juli 1990 endgültig ihre Funktion.
Das Land Sachsen-Anhalt errichtete auf einem 7 ha großen Kerngebiet der GÜSt Marienborn die 'Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn'. Die Besucher können das denkmalgerecht sanierte Gelände selbstständig erkunden oder sich anhand des Besucherleitsystems, u.a. Mit 35 Hinweistafeln, Faltblättern in verschiedenen Sprachen sowie 5 Multimedia-Stationen mit über 100 Kurzfilmen, die Informationen vermitteln zum Grenzregime, über Hintergründe zur Teilung Deutschlands informieren. Sie können ehemalige Funktionseinheiten, wie PKW-Einreise, die Kontrollbox-Ausreise oder den Führungsturm, indem alle Informationen zusammenliefen, besichtigen. Im Dokumentation- und Informationszentrum der Gedenkstätte informieren zwei Videofilme und eine Dauer- sowie Sonderausstellungen auf lebendige Weise über die historischen Zusammenhänge und die teilweise dramatischen Auswirkungen der deutsch-deutschen Teilung. Dieses Angebot nehmen jährlich im Durchschnitt 140.000 Besucher wahr.
Quelle: Gemeinde Sommersdorf
