Franziskanerkloster
Wallfahrtsort Ottbergen
Der Beginn der Kreuzwallfahrt geht zurück in die Jahre um 1680. Die Überlieferung berichtet von einem Schäfer, der auf dem Berg die Vision eines leuchtenden Kreuzes hatte. Die Einwohner Ottbergens zogen betend zum Ort der Erscheinung und begründeten so die Kreuzwallfahrt, die auch heute noch alljährlich zum Fest Kreuzerhöhung am 14. September von der Klosterkirche zur Kreuzkapelle führt.
Infos zum Pilgerort
Pfarrbüro
Pfarrgemeinde St. Nikolaus Ottbergen
Klosterstraße 11
31174 Schellerten - Ottbergen
Tel.: 05123/7852
E-Mail: st.nikolaus-ottbergen(at)t-online(~dot~)de
Informationen zu Öffnungszeiten der Kirchen, Gottesdiensten und Wallfahrten erhalten Sie im Pfarrbüro oder auf der Webseite: www.st.nikolaus-ottbergen.de
Ottberger Kirchen
Kath. Kirche St. Johannes der Täufer im Kloster Ottbergen (Pilgerkirche)
Die Bauarbeiten für das heutige Kloster beginnen 1896. Als Letztes wird im Jahr 1900 die dreischiffige, neuromanische Klosterkirche nach Plänen von Richard Herzig aus Hildesheim gebaut.
Nach einer totalen Umgestaltung des Innenraumes im Jahr 1967 wurde die Kirche 1986 komplett restauriert. Im Kirchenraum beeindruckt heute wieder der Kontrast des Backsteinrots der Fensterbögen und Arkaden zu den weiß verputzten Wänden.
Über dem Hauptaltar hängt eine gemalte Kopie des Tafelkreuzes von San Damiano bei Assisi.
Im rechten Seitenflügel Chorraum befindet sich die Marienkapelle mit dem Gnadenbild unserer lieben Frau von der immerwährenden Hilfe. An der Innenwand der Marienkapelle steht eine Pieta aus dem frühen 19. Jahrhundert. Umrahmt wird diese Skulptur von Votivtafeln. Eine dieser Tafeln berichtet von einem gelähmten Mädchen, das durch Gebete vor dem Gnadenbild geheilt wurde. Durch diese Gebetserhörung wurde das Kloster Ziel vieler Beter.
Kath. Kirche St. Nikolaus (Pfarrkirche)
Für Ottbergen wird erstmals im Jahre 1250 eine Kirche urkundlich erwähnt. Kirche und Dorf werden 1633 in den Wirren des 30-jährigen Krieges von schwedischen Truppen zerstört. Der Bau der heutigen Kirche erfolgt um 1720. Das Kirchenschiff wird an das erhalten gebliebene Mauerwerk des mittelalterlichen Turmes angefügt. Der Turm hat wahrscheinlich auch als Wehrturm gedient, darauf deuten die wie Schießscharten ausgeführten Fensternischen in den über 1 m dicken Wänden hin. Der einschiffige Kirchenraum ist vom Chorraum durch einen Halbkreisbogen getrennt. Kirchenfenster und Altarraum werden 1975 nach Entwürfen von Prof. Paul König, Hildesheim, gestaltet. Die links und rechts an der Rückwand des Chores angebrachten Figuren des hl. Nikolaus und der hl. Katharina stammen aus dem alten Hochaltar der Pfarrkirche.
Kath. Kreuzkapelle (Wallfahrtskapelle)
Am Ort der Kreuzesvision wurde 1726 eine steinerne Kapelle errichtet, die 1905 um eine Vorhalle mit Außenkanzel und Glockenturm erweitert wurde. 1980 erhält die Kapelle ihr heutiges Erscheinungsbild. Außen am Turm hängt ein Holzkreuz mit einem fast lebensgroßen, geschnitzten Corpus aus dem 18. Jahrhundert. Durch ein gläsernes Portal betritt man den Innenraum der Kapelle. Im Unterbau des Altares ist ein Reliquienschrein eingearbeitet. In ihm befindet sich ein Partikel vom Kreuz Christi. Diese Reliquie ist seit 1836 im Besitz der Kreuzkapelle.
Geschichtliches zum Kloster Ottbergen
Das Kloster Ottbergen ist um 1850 entstanden. Der Ottberger Pfarrer Johannes Vorwerk erwirbt ein Grundstück und lässt hierauf ein Wohnhaus und eine kleine Kirche bauen. 1852 schenkt Vorwerk Grundstück und Gebäude dem Bischof von Hildesheim mit der Auflage, Kapuziner oder einen anderen Bettelorden in dieses Kloster aufzunehmen. Die Ordensleute sollten die Wallfahrten unterstützen und fördern.
Von 1853 bis 1863 wirkten Kapuziner in Ottbergen.
Ab 1868 bis 2012 sind Franziskaner im Kloster Ottbergen tätig. Unterbrochen wurde diese Zeit nur durch den Kulturkampf und die Zeit des Dritten Reiches.
Von 1946 bis 1971 beherbergte das Kloster auch das Collegium Marianum, die sogenannte Klosterschule. Die Schule für Jungen hatte vier Gymnasialklassen, fünftes bis achtes Schuljahr, die Schüler mussten also nach der achten Klasse auf andere Schulen wechseln. In den 1950-er Jahren wurden zeitweise 85 Schüler unterrichtet, von denen ca. zwei Drittel im Internat lebten.
Im Jahr 2012 sind Franziskaner-Minoriten aus Polen in das Kloster eingezogen. Sie betreuen als Pfarrer die katholischen Kirchengemeinden Achtum und Ottbergen mit insgesamt zehn Kirchorten.
Interessantes am Wege
Der Klostergarten
Zum Kloster gehört auch ein mit hohen Mauern umschlossener Garten, der seit 2012 von dem Ottberger Klostergarten e.V. betreut wird. Weitere Informationen unter: ottberger-klostergarten.de
Piuseiche
Am Rand der Hauptstraße steht die sogenannten „Piuseiche“. Sie wurde 1871 zum Andenken an das 25-jährige Papstjubiläum von Pius IX. gepflanzt.
Lindenallee und Kreuzweg
Bei der Bushaltestelle an der Hauptstraße beginnt der Weg zur Kreuzkapelle. Er führt durch eine Lindenallee, die schon 1870 erwähnt wurde. Zwischen den Linden und um die Kapelle stehen Kreuzwegstationen, die kurz nachdem Bau der Kapelle (1726) errichtet wurden. In diese Sandsteinstelen wurden im Jahre 1962 Keramikbilder der Osnabrücker Künstlerin Ruth Landmann eingesetzt.
Lourdesgrotte
Seitlich der Kreuzkapelle wurde 1911 auf Bestreben des Hildesheimer Zahnarztes Alexander Schreiber eine Mariengrotte, die sogenannte „Lourdesgrotte“ errichtet. Die Grotte, der Kreuzweg und die Kreuzkapelle sind Ziel vieler Pilger und Beter.
Vom Kapellenberg bietet sich ein weiter Blick in die Hildesheimer Börde und bei klarem Wetter bis zur Marienburg bei Nordstemmen.
Nützliches vor Ort
Bäckerei Bruns, Freiheit 22
Fleischerei Riedel, Im Winkel 2
Buslinie RVHI 33, Hildesheim – Söhlde
